Die Geschichte des Klosters Anrode
Lange vor der Klostergründung gab es eine kleine Siedlung
an diesem Ort, der heute noch durch die Klosteranlage Anrode
beschrieben ist. Das damalige Dorf fand mal die Bezeichnung
Annenrode, mal Annirod. Im 13. Jahrhundert hörte das alte
Kirchendorf auf, Dorf zu sein und wurde dann durch das neu
gegründete Zisterzienserkloster wieder belebt.
Im Jahr 1274 war die Gründung des Nonnenklosters Anrode durch die Genehmigung des Landesherren Landgrafen Albert von Thüringen vollendet. Es gehörte dem Zisterzienserorden an und erlebte in den ersten achtzig Jahren seines Bestehens die Blütezeit.
Die wirtschaftliche Situation, Unruhen und die politische Lage waren Ursachen dafür, dass man bis 1577 von einen stetigen Verfall von Anrode sprach. Danach übernahm David Böddener das Amt eines weltlichen Kirchenvorstehers. Probst Böddener, kann als Neubegründer bezeichnet werden. Es gelang ihm bis zu seinem Tode 1612 das Nonnenkloster in seinem Inneren und Äußeren vollständig zu erneuern. Der 30jährige Krieg brachte das Kloster wiederum an den Rand des Abgrundes von dem es sich sehr lange Zeit nicht erholen konnte. Erst 1778 kam das Stift wieder aus seiner Not. Neben dem wirtschaftlichen Aufschwung dieser Zeit verbesserte sich auch der religiöse Stand des Klosters und Anrode erlangte wieder Anerkennung.
Durch ein Dekret wurden die Frauenklöster 1810 geschlossen, und somit war eine 500 jährige Geschichte des Zisterziernnonnenklosters beendet.
Das gesamte Klostergut wurde 1811 an den Hannoverschen Oberamtmann Wedemeyer verkauft, der es wie sein Nachfolger als Gutsbetrieb bewirtschaftete bis es an den Landkreis Mühlhausen verkauft wurde. Ein Teil der Gemarkung und die Klostergebäude kamen 1927 zur Gemeinde Bickenriede. Es begann die gewerbliche Nutzung der Gebäude durch eine Flachrösterei und später eine Seilerfabrik.
Die Gemeinde Bickenriede kaufte nach der politischen Wende 1993 die Gebäude, die ehemals von einem volkswirtschaftlichen Betrieb bewirtschaftet wurden.
Bei der ehemaligen Klosteranlage Anrode handelt es sich um ein eingetragenes Kulturdenkmal.
In Zusammenarbeit von Gemeindeverwaltung, Deutscher Stiftung Denkmalschutz, Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege, sowie der unteren Denkmalschutzbehörde erfolgten notwendigste Sicherungsarbeiten, um einen weiteren Verfall weiterhin zu stoppen. Das erhaltene ehemalige Herrenhaus, ist durch seine Gestaltung ein Blickfang für alle Besucher.
Aufgrund des historischen Wertes der Anlage wurden einzelne Gebäudeteile restauriert und einer neuen Nutzung zugeführt. So wurden ehemalige Stallungen zu einem Museum für alte Handwerkstradition umgebaut und in der historischen Scheune finden jährlich zahlreiche Kulturveranstaltungen statt. Ein kleines gastronomisches, dem Ambiente entsprechendes Domizil "Schinkenkrug" wurde ebenfalls geschaffen, welches an den Samstagen, Sonntagen und den Feiertagen ab 14.30 Uhr zum Verweilen einlädt.
Des weiteren findet seit Jahren immer am 2. Samstag im Monat (von April – Oktober) der schon über die Gemeindegrenzen bekannt gewordene Tier- und Bauernmarkt statt.
Zur Unterstützung der Gemeinde bei der Erhaltung des Kulturdenkmales wurde 1996 der Förderkreis Kloster Anrode e.V. gegründet.
entnommen der Festschrift „10 Jahre Gemeinde Anrode“
Hier geht es zur Homepage des Förderkreis Kloster Anrode e.V.
www.kloster-anrode.de